Tour Altstadt mit den HH Guides

Tour Altstadt mit den HH Guides 1920 1280 Ingeborg Trampe
#behind­the­s­cenes

Warum eine Entdeckungstour mit den Hamburg Guides auch für Einheimische spannend ist

02. August 2021

Die Sonne blitzt immer wieder durch die Wolken­decke und ein frischer Wind fegt durch den Alten Wall. Es ist zwar offiziell Sommer, aber der Hamburger Sommer macht eben doch manchmal, was er will.

Das ist uns – einer kleinen Truppe aus Neu-Hamburgern, Einhei­mi­schen und Gästen aus anderen Regionen – aber egal. Wir haben Sarah von den Hamburg Guides für eine Tour durch die Hamburger City und Altstadt gebucht. Und obwohl einige hier schon viele Jahre leben, haben wir dann doch im Laufe des Nachmittags ziemlich viele Aha-Erleb­nisse. So ganz kennt man seine eigene Stadt eben doch nicht.

Unsere Tour beginnt an einer der Skulp­turen des renom­mierten Künstlers Olafur Eliasson, die den Alten Wall seit Oktober 2020 berei­chern. Für Sarah, eine profes­sionell ausge­bildete Gäste­füh­rerin von den Hamburg Guides, ist es die erste Tour seit zehn Monaten. Für sie schon ein schöner und auch emotio­naler Moment. Sie zeigt uns Bilder von der großen Baustelle am Alten Wall. Umso mehr können wir jetzt die histo­ri­schen Fassaden, die zu den ältesten in der Hamburger Innen­stadt gehören, wertschätzen. Schon früher wurde der Alte Wall von Hamburgs Bürgertum als Flanier-Boulevard genutzt. Jetzt gilt er mit neuem Konzept, das Kunst, gehobene Gastro­nomie und feines Shopping vereint, als neuer Lifestyle-Hotspot der City. Der Alte Wall entstand übrigens im 15. Jahrhundert aufgrund einer Erwei­terung der Hamburger Innen­stadt. Auch heute wächst die norddeutsche Metropole noch immer.

Die Innen­stadt im Wandel der Zeit

Von dort biegen wir in den Innenhof des Rathauses ein und lernen, dass der schöne Brunnen dort auch als Klima­anlage für das Rathaus fungierte. Dicke Rohre führen ins Innere des Gebäudes und erfrischten so die Luft. Wow! Gegenüber liegt Hamburgs Börse, die 1558 gegründet wurde und die älteste existie­rende Börse Deutsch­lands ist.

Wir gehen zum Neuen Wall und entdecken das Hilde­brand-Haus, eines der schönsten City-Kontor­häuser vom Anfang des 20. Jahrhun­derts. Hier lohnt sich ein Blick auf den Boden und die Decke, beides von wunder­schönen Mosaik­steinen geschmückt. Auch die Eingangs­halle beein­druckt durch viele Details. Von dort ziehen wir weiter zum Jungfern­stieg. Die Straße erhielt ihren Namen, weil das Hamburger Bürgertum früher mit seinen Töchtern dort spazieren ging, um poten­tielle Ehemänner auf sie aufmerksam zu machen. Der Alster­pa­villon, der jetzt ein Café beher­bergt, ist das älteste Caféhaus der Stadt. Wieder etwas gelernt. Und das Alsterhaus hieß bis zu Enteignung des Gründers „Warenhaus Hermann Tietz“. Es gehörte zur Hertie-Gruppe und wurde 1912 eröffnet. Damit ist es eines der ältesten Waren­häuser in Hamburg.

Wir flanieren weiter zur kleinen, feinen Mellin-Passage, benannt nach einem engli­schen Keksbäcker. Sie liegt versteckt zwischen Alster­ar­kaden und Neuem Wall. Selbst manche Stadt­be­wohner kennen diese Passage nicht. Von dort geht es zurück zum Rathaus, und wir erfahren viele geschicht­liche Details zur Gründung der Hanse, über die reich verzierte Fassade und die Stadt­pa­tronin Hammonia. Der Rathaus­markt wurde an den Markus­platz von Venedig angelehnt.

Unbekanntes entdecken – spannendes Historienwissen

Allein über die Fassaden des Rathauses weiß Sarah so viel, dass sie eine ganze Tour damit bestreiten könnte. Wir sind alle begeistert von ihrer lockeren und kennt­nis­reichen Art, Wissen über Hamburg zu vermitteln. So spannend kann ein Ausflug in die Stadt­ge­schichte sein.

Langsam gehen wir weiter Richtung Trost­brücke, eine mir bis dato völlig unbekannte Straße. Dabei stand das ursprüng­liche Hamburger Rathaus und die Hamburger Börse vor dem großen Brand dort. Wie klein Hamburg damals noch war. Entspannt spazieren wir weiter zum Mahnmal der ehema­ligen Haupt­kirche St. Nikolai. Mit 147,30 Meter gehört der Kirchturm zu den fünf höchsten auf der Welt. Mit einem Panor­a­malift kann man auf 76 Meter Höhe fahren. Von dort geht es weiter zu Deich­straße – mit Blick auf die Elphi. Die Deich­straße weist das letzte Ensemble altham­bur­gi­scher Bürger­häuser auf. Auch wenn sie heute vorrangig von vielen Touristen besucht wird, lohnt sich auch für Hamburger ein Abstecher. Viele nette Restau­rants sind dort zu finden, bei einigen kann man direkt am Fleet sitzen.

Hier endet unsere über zweistündige Tour und weil wir hungrig sind, laufen wir noch ganz erfüllt von den vielen spannenden Geschichten zurück zum Alten Wall und gehen ins Wallter’s.

Unsere kleine Truppe hat sich vorge­nommen, noch mehr Touren mit den Hamburg Guides zu machen z.B. eine reine Kontorhaus-Führung, aber auch Stadt­teil­touren oder eine Archi­tektur-Begehung stehen auf unserer Wunsch­liste. Und die Hamburger unter uns merken einmal mehr, wie viel es noch in der eigenen Stadt zu entdecken gibt.

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