Woche der weiblichen Kunst im Alten Wall: Lisa Tegtmeier zeigt zum Weltfrauentag starke Frauen

Woche der weiblichen Kunst im Alten Wall: Lisa Tegtmeier zeigt zum Weltfrauentag starke Frauen 1920 1280 Verena Liebeck
#behind­the­s­cenes

Woche der weiblichen Kunst im Alten Wall: Lisa Tegtmeier zeigt zum Weltfrauentag starke Frauen

07. März 2022

Mit den beiden Künst­le­rinnen Lisa Tegtmeier und Ju Schnee feiert der Alte Wall die Woche der weiblichen Kunst. Den Auftakt macht Illus­tra­torin Lisa Tegtmeier mit ihren farbfrohen und charis­ma­ti­schen Frauen­fi­guren.

Es gibt nicht viele Künstler und Künst­le­rinnen, die von sich sagen können mit Anfang 30 schon am New Yorker Times Square gehangen zu haben. Lisa Tegtmeier hat das bereits geschafft. 2020 beauf­tragte sie das US-Mobili­täts­un­ter­nehmen und UBER-Konkurrent LYFT damit, Illus­tra­tionen zu kreieren, um die Menschen in den USA zu animieren, wählen zu gehen. So ganz genau weiß Lisa Tegtmeier immer noch nicht, wie ihr das damals geschah. „Ich freue mich mega darüber und bin einfach dankbar“, sagt sie bescheiden. Mit ihren farben­frohen Illus­tra­tionen, die häufig empowerte und diverse Frauen zeigen, hat sie sich allein auf Instagram eine Fan-Gemeinde von über 20.000 Followern geschaffen. Und sie spricht mit ihrem expres­sio­nis­ti­schen Stil so angesagte Marken wie Nike, adidas und Google an, für die sie alle schon gearbeitet hat. Damit hat sie das geschafft, wovon so manche Künstler und Künst­le­rinnen ihr Leben lang träumen. Ihr Erfolgs­ge­heimnis? „Wenn ich das wüsste. Es ist wohl eine Mischung aus Social Media und Empfeh­lungen über Jobs, die ich gemacht habe“, erzählt die erfri­schend geerdete Illus­tra­torin ohne jeden Anflug von Koketterie.

Mit den Illus­tra­tionen für das US-Mobili­täts­un­ter­nehmen LYFT war Lisa Tegtmeier am New Yorker Times Square zu sehen. Fotocredit: LYFT

Eigenen Werten treu bleiben

Dass kein Weg an einer Berufs­laufbahn als Illus­tra­torin vorbei­führen würde, wurde ihr ein bisschen in die Wiege gelegt. Denn schon von frühester Kindheit an, zeichnete sie. Auch innerhalb ihres Kommu­ni­ka­ti­ons­design-Studiums wollte sie am liebsten nur illus­trieren. Und so machte sie sich direkt nach dem Bachelor selbst­ständig. Dabei zeichnete sie zunächst nur analog mit Stift und Papier und später dann digital mit Hilfe eines iPads. In jüngster Zeit hat sie angefangen, auch auf Leinwänden zu malen: „Es ist einfach schön, auch mal etwas in der Hand zu halten.“ Berüh­rungs­ängste bei kommer­zi­ellen Jobs hat sie nicht. „Ich bin offen für fast alles,“ erzählt sie uns. Wichtig bei der Auswahl ihrer Aufträge ist ihr, dass Projekte nicht gegen ihre eigenen Werte gehen. „Die schönsten Aufträge sind die, wo mir Kunden vertrauen und ich auch meinen eigenen Stil und meine eigene Farbwelt einbringen kann“, sagt sie.

Zwei Illus­tra­tionen von Lisa sind in der Woche des Weltfrau­entags in Koope­ration mit Philipp Stengelin von Nights Glow Dark im Alten Wall  zu sehen.

Wer Lisa Tegtmeier bucht, bekommt Illus­tra­tionen in bunten Farben und Figuren, die ausdrucks­stark sind, obwohl die Illus­tra­torin viele Details wie etwa Augen weglässt. Ihre Werke strahlen eine hohe Dynamik aus. Das gilt auch für ihre Frauen­fi­guren. Zwei ihrer Illus­tra­tionen sind jetzt in der Woche des Weltfrau­entags in Koope­ration mit Philipp Stengelin von Nights Glow Dark im Alten Wall 20,22 in den oberen Fenstern über der Tür zu sehen. Auf den ersten Blick wirken diese Figuren fast wie charis­ma­tische Überfrauen, so stark und selbst­be­wusst. „Ich möchte starke Frauen zeichnen. Zu oft sind Frauen immer noch Beiwerk auf Bildern. Ich versuche auch jeden Body Type, jede Hautfarbe und jeden kultu­rellen Hinter­grund zu berück­sich­tigen. Meine Bilder sollen Energie und Positi­vität ausstrahlen.“ Damit sind ihre Frauen­fi­guren die perfekten Protago­nis­tinnen, um den inter­na­tio­nalen Frauentag am 8. März zu feiern. Frauen wie die Komödi­antin Ines Anioli und Kristina Lunz, Co-Fonder des Center for Feminist Foreign Policy, sowie ihre Omas sind für sie übrigens bewun­derns­werte Frauen aus dem echten Leben.

Für ihre Arbeit lässt sie sich gerne von Platt­formen wie Instagram und Pinterest inspi­rieren. Erste Ideen entwi­ckelt sie häufig über Bewegungs­muster und Farbkombis. Auch Alltags­er­leb­nisse fließen in ihre Arbeit ein. Mitunter sind intensive Arbeits­phasen für sie wie ein Marathon, von denen sie sich anschließend bewusst erholen muss. Kreati­vität braucht eben auch Raum und Zeit, sich entfalten zu können.

Langfristig gesehen träumt sie mal von einer großen Ausstellung. „Und ich möchte mehr als Künst­lerin gesehen werden, mit einem Stil, der wieder­erkannt wird und über den Menschen sich freuen.“ Dass dies längst der Fall ist, verschweigt sie diskret. Wir sind ziemlich sicher: Von Lisa Tegtmeier werden wir noch viel sehen und hören.

 

Fun-Facts über Lisa Tegtmeier:

Dein Lieblingsort in Hamburg?

Ich mag Uhlen­horst und die Gegend rund um die Papen­huder Straße und dort besonders das Café Die Näscherei.

Hast Du schon mal eine weibliche Ikone gemalt?

Bei der Adobe MAX Konferenz war Billie Eilish auf einem Panel und so hatte ich die Chance, sie zu malen.

Gibt es noch ein Herzensprojekt?

Das ist definitiv die Malerei. Und ich möchte noch mehr mit anderen Medien arbeiten als bisher.

Für die Adobe MAX Konferenz durfte Lisa die Sängerin Billie Eilish malen.