Hinz&Kunzt: 28 Jahre im Einsatz für Obdachlose

Hinz&Kunzt: 28 Jahre im Einsatz für Obdachlose 1186 1482 Verena Liebeck
#behind­the­s­cenes

Hinz&Kunzt: 28 Jahre im Einsatz für Obdachlose

02. Dezember 2021

80 solar­be­triebene Little Sun Lampen, die vorher die Marion-Gräfin-Dönhoff Brücke erleuchtet haben, gingen als Spende an Hinz&Kunzt-Verkäufer, um ihnen Licht für lange Verkaufs­abende zu schenken.

Es ist auch für das Team von Art-Invest Real Estate Hamburg ein ganz beson­derer Termin, als wir Mitte November 80 solar­be­triebene Leuchten der gemein­nüt­zigen Organi­sation Little Sun als Spende zu Hinz&Kunzt bringen. Denn wir werden mit großem und fröhlichem Hallo unter anderem von Vertriebs­mit­ar­beiter Gabor Domokus und Gabriele Koch, die für das Spenden­mar­keting zuständig ist, empfangen. Man freut sich über die Leuchten, die sich selbst durch Tages­licht wieder aufladen. Um so etwas Licht in das Dunkel der langen Herbst- und Wintertage jener Menschen bringen können, die gerade ihre härteste Jahreszeit erleben.

Seit 28 Jahren engagiert sich Hinz&Kunzt für obdachlose und ehemals obdachlose Menschen, deren Schicksal nur zu häufig vergessen wird. Am 6. November 1993 erschien das erste Hinz&Kunzt Magazin, das von einer profes­sio­nellen Redaktion erstellt wird und respektvoll über die Welt der Obdach­lo­sigkeit und Armut berichtet. Inzwi­schen erreicht das Magazin eine beein­dru­ckende Auflage von 60 000. Das Monats­ma­gazin finan­ziert sich durch den Verkaufs­erlös sowie durch Anzei­gen­ein­nahmen. Die Stellen im Vertrieb, Sozial­arbeit, Öffent­lich­keits­arbeit etc. werden über Spenden finan­ziert. Hinz&Kunzt ist ein Inklu­si­ons­projekt: Zu dem 38-köpfigen Team gehören 18 ehemalige Verkäufer, die fest angestellt sind. Hinz&Kunzt erhält keinerlei öffent­liche Gelder, sondern finan­ziert sich rein über Spenden.

Hinz&Kunzt ist aber weit mehr als nur eine Zeitung. Die 530 Verkäufer und Verkäu­fe­rinnen kaufen für 1,10 Euro die Exemplare und verkaufen sie an festen Verkaufs­plätzen für 2,20 Euro. Die Differenz sowie Trinkgeld dürfen sie behalten. Nicht alle Verkäufer und Verkäu­fe­rinnen sind obdachlos, haben aber Obdach- oder Wohnungs­lo­sigkeit erlebt. Weil sie oft Probleme haben, eine Arbeit zu finden, bleiben sie beim Hinz&Kunzt Verkaufsteam. Unter­stützt werden die Verkäufer und Verkäu­fe­rinnen von einem elfköp­figen profes­sio­nellen Vertriebsteam, darunter auch ehemalige Obdachlose.

Gabor Domokus von Hinz&Kunzt und Martin Wolfrat, Head of Hamburg bei Art-Invest Real Estate, bei der Spendenübergabe.

Neues Haus mit Wohnungen

Zentrale Anlauf­stelle ist das im Oktober 2021 bezogene neue Haus in St. Georg. Hier holen sich die Verkäufer und Verkäu­fe­rinnen ihre Magazine, können einen Kaffee trinken und erhalten Lebens­mittel von der Hamburger Tafel. Darüber hinaus können sie sich mit Fragen und Sorgen an das Sozial­ar­bei­terteam wenden, etwa wenn sie mit ihrem Tier zum Tierarzt müssen. Viele haben kein eigenes Bankkonto. Auch einen Job zu finden, ist sehr schwer, berichtet Gabriele Koch: „Die meisten schaffen es nicht zurück auf den ersten Arbeits­markt.“ Darüber hinaus bestätigt sie unsere eigene Beobachtung – die sichtbare Armut nimmt zu. Und das in allen europäi­schen Großstädten.

Optimis­tisch hingegen stimmt das Hinz&Kunzt Team, dass im neuen Gebäude über den Büros jetzt sechs Wohnungen zur Verfügung stehen. In fünf WGs und einer Famili­en­wohnung finden 24 Hinz&Künztler – wie die Verkäufer und Verkäu­fe­rinnen liebevoll genannt werden – ein echtes Heim mit Privat­sphäre, aber auch Gemein­schaft und direkten Draht zu Hinz&Kunzt.

Wir freuen uns, dass wir diese beein­dru­ckende Arbeit ein Stück mit unter­stützen durften.

Weitere Infos, auch wie man spenden kann, unter:
https://www.hinzundkunzt.de/

Die 80 solar­be­trie­benen Lampen der gemein­nüt­zigen Organi­sation Little Sun.