City Managerin Brigitte Allkemper: Mit Fingerspitzengefühl und langem Atem im unermüdlichen Einsatz für Hamburgs Innenstadt

City Managerin Brigitte Allkemper: Mit Fingerspitzengefühl und langem Atem im unermüdlichen Einsatz für Hamburgs Innenstadt 2000 1334 Verena Liebeck
#behind­the­s­cenes

City Managerin Brigitte Allkemper: Mit Fingerspitzengefühl und langem Atem im unermüdlichen Einsatz für Hamburgs Innenstadt

14. März 2024

Seit 25 Jahren prägt die Dachor­ga­ni­sation der Inter­es­sen­ge­mein­schaften der Innen­stadt und HafenCity Hamburgs Stadt­leben und sorgt mit ihrer Top-Managerin an der Spitze für mehr Attrak­ti­vität in der City.

Was muss eine Innen­stadt eigentlich mitbringen, um sie spannend für ihre Bewohner und Gäste von außerhalb zu machen? Diese Diskussion wird nicht nur in Hamburg mitunter hitzig geführt. Denn Deutsch­lands Innen­städte schwä­cheln und das nicht erst seit der Corona- und Post-Corona-Zeit. Brigitte Allkemper (vormals Engler) kennt die Debatten nur zu gut. Denn als Geschäfts­füh­rerin des City Management führt sie das starke Netzwerk der Hamburger Innen­stadt und der HafenCity. Zu den gut 850 Mitgliedern gehören etwa Unter­nehmen aus dem Einzel­handel, der Gastro­nomie und Hotel­lerie sowie Projekt­ent­wickler wie Art-Invest Real Estate, der den Alten Wall zu einem neuen Wahrzeichen von Hamburg machte. Die gebürtige Münste­ra­nerin ist also direkt am Puls der Innen­städte und kennt die Ansprüche ihrer Mitglieder nur allzu gut.

Seit 18 Jahren führt sie die Organi­sation. Und das auf eine sehr feine Art. Sie ist keine Frau, die laut werden muss, um maßgeblich Einfluss zu nehmen. Die Stärke der privat­wirt­schaftlich organi­sierten Inter­es­sens­ge­mein­schaft beruht darauf, im Verbund eine Meinungs­stärke zu entwi­ckeln, die es zur Gestaltung der Zukunft braucht und mit einer starken Stimme die Inter­essen der Mitglieds­un­ter­nehmen zu reprä­sen­tieren. Seit der Gründung des City Management vor 25 Jahren ist es „die Vision der Akteure, dass der Einzel­han­dels­standort Hamburg in Nordeuropa weiter an Bedeutung gewinnt“ so Allkemper.

Die City Managerin ist im ständigen Austausch mit Verwaltung und Politik und hält alle Mitglieder über die neuesten Entwick­lungen in der Stadt infor­miert. Im Netzwerk des City Management werden Projekte zur Stärkung der Innen­stadt entworfen, tradi­tio­nelle Veran­stal­tungen weiter­ent­wi­ckelt und Raum für innovative Ideen geschaffen.  Neben dem Sicher­stellen der Finanzen braucht es das feinsinnige und diplo­ma­tische Geschick von Brigitte Allkemper, um die Konzepte des City Management in die Realität umzusetzen.

Von Affen-Skulp­turen bis zum Binnen­alster Filmfest 

Erinnern Sie sich noch an die Affen-Skulp­turen auf der Möncke­berg­straße? Die 3,50 Meter großen Figuren des chine­si­schen Künstlers Liu Ruowang gestal­teten 2022 die Einkaufs­straße zur Open Air Kunst­meile und sorgten weltweit für Schlag­zeilen. Das City Management hatte die Aktion initiiert und in Koope­ration mit der inter­na­tio­nalen Kunst­aus­stellung NordArt blitz­schnell umgesetzt. Von der Planung bis zur Umsetzung vergingen nur wenige Monate, wie Brigitte Allkemper zu Recht mit Stolz in der Stimme erzählt. „Visionen, der Mut neue Wege zu beschreiten, kurze Entschei­dungswege, hohe Flexi­bi­lität und schnelle Umsetzung gehören zu unseren Stärken“, so Allkemper. Dieses zeigt sich auch in den vom City Management gestal­teten Rahmen­pro­grammen an den verkaufs­of­fenen Sonntagen. Im Januar entwi­ckelte Licht­künstler Michael Batz  gemeinsam mit dem City Management einen illumi­nierter Licht­bou­levard am Jungfern­stieg, der trotz des Wetters zahlreiche Besucher und Besuche­rinnen in die Innen­stadt zog. Auch das seit 2015 jährlich statt­fin­dende Binnen­alster Filmfest sowie die Märchen­schiffe in den vier Wochen der Vorweih­nachtszeit, an deren Comeback Brigitte Allkemper gerade mit Hochdruck arbeitet, verdanken wir dem City Management. Wir lernen daraus; das City-Management entwi­ckelt viele gute Gründe, die Hamburger Innen­stadt zu besuchen.

Auch wenn Aktionen wie die Affen-Parade polari­siert haben, sagt Brigitte Allkemper: „Mit der Kunst­aus­stellung an diesem ungewöhn­lichen Ort, für den sogar der Verkehr umgeleitet wurde, war die Hamburger Innen­stadt in aller Munde und vor Ort sind die Menschen mitein­ander ins Gespräch gekommen. Von Tag 1 an haben wir eine Frequenz­stei­gerung von 60 % erzielt.“ Mehr muss nicht gesagt werden. Für 2024 laufen die Planungen für ein neues Kunst-Happening bereits auf Hochtouren.

Und noch ein hochak­tu­elles Thema bewegt derzeit Brigitte Allkemper und die Innen­stadt­ak­teure: Die Eröffnung des Westfield Hamburg-Übersee­quar­tiers Ende April. „Die Eröffnung wirft für uns Akteure in der Innen­stadt natürlich Fragen auf. Wie hoch wird die Umver­teilung der Umsätze sein? Wie werden sich Frequenzen und Laufwege verändern? Grund­sätzlich sind wir sicher, dass sich die Kern-City dem Wettbewerb selbst­be­wusst stellen kann, und wir hoffen auf eine Magnet­wirkung des neuen Quartiers für Hamburg, die sowohl auf die HafenCity als auch die Innen­stadt abstrahlt. Wichtig wäre aus unserer Sicht eine aktiv gestaltete Verbin­dungs­achse zwischen den beiden Quartieren.“ Doch bislang steht hier noch nichts, was die Top-Managerin und viele andere ärgert.

Armors Pfeil traf am Alten Wall

Hamburg hat das Glück, durch die Lage am Wasser und viele heraus­ra­gende Veran­stal­tungen wie den Blue Port, Hafen­ge­burtstag, das Inter/Wall Festival am Alten Wall immer wieder „ein attrak­tiver Reise­anlass für Touristen und Tages­gäste zu sein“ (Allkemper). Auch haben sich die Frequenzen nach Corona erholt und reichen an die Zahlen von 2019 heran. Heraus­for­de­rungen bleiben dennoch genug. „Die Insol­venz­ver­fahren von Unter­nehmen, die die Innen­stadt prägen, sind ebenso eine Challenge wie die der Signa Gruppe. Hier gibt es derzeit Unsicherheit“, konsta­tiert die City-Managerin.

Mit ihrem Büro sitzt sie in der Handels­kammer und damit mitten im Herzen der Stadt. Zu ihren Lieblings­straßen gehört der Alte Wall. „Ich bin ein absoluter Fan. Ich habe die Bauzeit erlebt, in der mit großem Aufwand die histo­rische Fassade erhalten und das Projekt auf höchstem Standard neu entwi­ckelt wurde. Das Projekt vereint all das, was die Kunden mehr und mehr zu schätzen wissen. Indivi­duelle Angebote wie Ladage & Oelke, mit dem Bucerius Kunst Forum eine weit über Hamburg bekannte Kultur­in­sti­tution, Gastro­nomie wie das Cotodiano und Wallter’s, im Sommer Außen­ter­rassen und demnächst ein Jazz-Club, der für die Belebung in den Abend­stunden sorgen wird.“ Mit dem Cotidiano verbindet sie eine besondere Beziehung, traf sie doch hier im Herbst 2022 ihren jetzigen Mann Tobias.

Brigitte Allkempers Herz schlägt seit 18 Jahren für die City. Wenn sie sich mal nicht um die Belange der Innen­stadt kümmert, fühlt sie sich in der Natur wohl, pflegt ihren Garten, joggt durch das Wands­beker Gehölz oder unter­nimmt lange Radtouren. Seit 30 Jahren wohnt sie in Marienthal. Zudem singt sie im Damen­Li­körChor. Eigentlich müsste Hamburg eine Ode an Brigitte Allkemper singen, denn sie macht unsere Stadt durch ihren unermüd­lichen Einsatz konti­nu­ierlich ein Stück attraktiver.

Weitere Infos:

https://citymanagement-hamburg.de/