Bucerius Book Shop: Stöbern nach Besonderem

Bucerius Book Shop: Stöbern nach Besonderem 1920 1280 Verena Liebeck
#behind­the­s­cenes

Bucerius Book Shop: Stöbern nach Besonderem

20.April 2022

Der Shop im Bucerius Kunst Forum hat nicht nur Museumsfans, findet man dort doch außer­ge­wöhn­liche Geschenke, Bücher und Designartikel.

Ich gebe es zu: Ich bin Fan von Museums­shops. Ich verbringe fast mehr Zeit in ihnen als in den jewei­ligen Ausstel­lungen der Museen. Es gibt so viel zu entdecken. Museums­shops sind einfach pure Inspi­ration. Bei einem Aufenthalt in London verlor ich mich so lange im Shop des Victoria & Albert Museum, dass meine Begleitung sich schon Sorgen machte. In Hamburg gehört der Bucerius Book Shop zu meinen bevor­zugten Museums­shops. Diese einmalige Mischung aus inter­es­santen Büchern, außer­ge­wöhn­lichen Design-Artikeln und beson­deren Postkarten zieht mich immer wieder magisch an. Für unzählige Geburtstage bin ich hier schon fündig geworden. „Museums­shops sind im Grunde kuratierte Geschen­ke­läden“, sagt auch Ute Theissen, Geschäfts­füh­rerin des Bucerius Book Shops. Sie ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet. Schließlich war sie über 20 Jahren für den Einkauf verschie­dener Museums­shops großer Kunst­hallen und Schlösser verantwortlich.

Ute Theissen ist die Geschäfts­füh­rerin des Bucerius Book Shops.

Sie kannte die vorherige Shop-Leiterin des Bucerius Book Shop, die 2021 in Ruhestand ging, über ihr Netzwerk. Nach Gesprächen mit der Museums­leitung des Bucerius Kunst Forum sagte sie im Sommer 2020 zu, den schönen Shop mit den großen Fenstern zur Fleet-Seite zu übernehmen. Zum Team um Ute Theissen gehören fünf Angestellte, die teilweise schon seit Jahren im Bucerius Book Shop tätig sind und dort die Kunden mit herzlichem Engagement betreuen.

Eigene Design­pro­dukte

„Wir bieten ein breites Angebot. Oft kaufen Besucher spontan ein. Eyecatcher und Beson­deres, angelehnt an die jewei­ligen Ausstel­lungen und was der Museums­be­sucher nicht überall bekommt, werden vor allem mitge­nommen“, erzählt uns Ute Theissen. Auf jede Ausstellung abgestimmt, sucht sie Produkte aus. Zur „Minimal Art“ Ausstellung etwa gibt es wunder­schöne minima­lis­tische Feuer­zeuge. Von Jeppe Hein, der auf der Ausstellung vertreten ist, findet man besondere Bücher und sogar eine Yoga-Matte mit einem Motiv des Künstlers. Darüber hinaus kann man aber mit Lust und Laune rumstöbern, um immer wieder überrascht zu werden. Passend zum Frühling gibt es nicht nur für Kinder niedliche Frosch- und Maulwurf-Plüsch­tiere, sondern auch Blumen­murmeln mit Samen, die man verstreuen kann und kleine Papier­in­sekten, die sich zusam­men­basteln lassen.

Passend zur „Minimal Art“ Ausstellung gibt es wunder­schöne minima­lis­tische Feuerzeuge.

Die Tam Tam Design­hocker erinnern mich daran, dass ich selbst früher einen dieser Hocker in knallrot besaß. Besonders clever sind die nur fünf Gramm schweren Crinkle Bags von ETTU, die wirklich in die kleinste Tasche passen und mit denen sich bis zu fünf Kilo schwere Sachen tragen lassen. ETTU ist eine Design­marke, die Ute Theissen selbst ins Leben gerufen hat. In Koope­ration mit Produkt­de­si­gnenden und Studie­renden der Kunst­hoch­schule Weissensee in Berlin gestaltet sie für die Marke eigene Produkte, die sie auch in anderen Museums­shops verkauft. Dazu gehören auch die Schirme, die in knall­bunten Plastik­ge­häusen stecken, was den Vorteil hat, dass sie sich auch in nassem Zustand prima verstauen lassen. Clever und schön.

Die Desig­marke ETTU hat Ute Theissen selbst ins Leben gerufen.

Kunst sogar auf Socken

Selbst Schmuck wie stylische Ohrringe im 60er Jahre Stil aus Italien entdeckt man im Shop. Darüber hinaus Kunst-Puzzle und die mittler­weile schon Kultstatus genie­ßenden Kunst-Socken etwa mit Motiven von Frida Kahlo, Andy Warhol und der einma­ligen japani­schen Künst­lerin Yayoi Kusama, deren Retro­spektive viele Menschen im letzten Jahr in Berlin zum Staunen brachte.

Natürlich gehört zur Grund­aus­stattung des Museums­shops eine große Auswahl an Kunst-Postkarten und Büchern. Darunter aber auch wieder viele besondere Titel. Besonders beliebt ist etwa das Buch „Yoga while you wait“, das Menschen in Alltags­si­tuation zeigt, wie sie auf lustige Weise Yoga-Posen einnehmen. Selbst an der Bushal­te­stelle kann man Yoga trainieren.

Aber woher nimmt Ute Theissen die Inspi­ration, um ihr Sortiment immer wieder überra­schend zusam­men­zu­stellen? „Ich habe meine langjäh­rigen Partner, arbeite eng mit Produkt­de­si­gnern und fahre auf Messen.“ Im März etwa war sie auf der „Maison & Objet“ in Paris, um zu schauen, was es Neues zu entdecken gibt.

Im nächsten Monat eröffnet die neue Ausstellung des Bucerius Kunst Forum zum Fotografen Herbert List. Wir sind jetzt schon gespannt, welche neuen Produkte es dann in den Shop von Ute Theissen schaffen. Ich weiß nur eines, spätestens dann stöbere ich mich wieder Nachmittage durch das einmalige Angebot.