Neuer Concept Store The Wasted Hour: Nirgendwo sonst kann man so schön seine Zeit verbummeln

Neuer Concept Store The Wasted Hour: Nirgendwo sonst kann man so schön seine Zeit verbummeln 2560 1529 Verena Liebeck
#behind­the­s­cenes

Neuer Concept Store The Wasted Hour: Nirgendwo sonst kann man so schön seine Zeit verbummeln

16. Oktober 2023

Seit Juli betreibt Martin Hufnagel seinen Store mit exklu­siven Brands aus Mode und Homewares am Neuen Wall und möchte inter­na­tional geprägtes Publikum inspi­rieren.

Hamburg hat zweifelsohne viele schöne Stores in der City. Aber was bislang fehlte, waren Laden­kon­zepte mit beson­derer Atmosphäre und einem Angebot, das man nicht an jeder Ecke kaufen kann. Für Menschen mit inter­na­tio­nalem Geschmack und Lust, sich von exklu­siven Marken inspi­rieren zu lassen, dürfte The Wasted Hour in den Stadt­höfen am Neuen Wall die erste Adresse in der Hanse­stadt werden. Wenn man den Laden betritt, fühlt man sich eher an Shops in London, Kopen­hagen oder New York erinnert, so spekta­kulär hat Martin Hufnagel ihn gestaltet. Von der hohen Decke hängen die wunder­schönen Lampen von Eloa, eine Backsteinwand bricht den ansonsten cleanen Look des großen Concept Stores auf zwei Ebenen. „Der neue Laden ist ein Riesen­schritt, aber die einzig logische Konse­quenz“, sagt Martin Hufnagel, der The Wasted Hour 2018 zunächst als Online-Store startete. „Unser Angebot ist etwas Beson­deres, mit dem Shop möchten wir dies vertiefen. Storytelling zu unseren Marken geht offline einfach besser.“ Auffällig ist, dass Touristen aus Skandi­navien das Konzept schneller verstehen, weil es ähnliche Laden­kon­zepte dort in den Großstädten gibt. Dennoch eine Chance für Hufnagel, weil er gerne in Hamburg eine Anlauf­stelle für die Kreativ­szene schaffen möchte. Zu den exklu­siven Fashionbrands, die es sonst nirgendwo in Hamburg oder gar Deutschland gibt, gehören CMMN SWDN, Eckhaus Latta, GmbH, Mfpen, Rejina Pyo und Story mfg.

Im Homeware-Segment kann man Geschirr in reduzierter Design­sprache von Saxen Studios kaufen und die wunder­schönen handge­fer­tigten Vasen von Eloa. Darüber hinaus gibt es eine Ecke mit außer­ge­wöhn­lichen Magazinen. In jedem Winkel von The Wasted Hour wird man also inspi­riert. Wow!

Gründer Martin Hufnagel

Hinter dem Namen steckt übrigens keine große Philo­sophie. Martin Hufnagel wollte einfach einen Namen, „der catchy ist und Raum für Inter­pre­tation lässt“. Das tut The Wasted Hour, weil eine „vergeudete Stunde“ am Neuen Wall 88 natürlich gar nicht vergeudet ist, sondern die Sinne schärft und einen gut gelaunt in den Rest des Tages entlässt. Ungewöhn­liche Angebote öffnen eben die Synapsen.

Seit 12 Jahren lebt der Münchener in Hamburg. Auf die Idee zu seinem uniquen Store-Konzept kam er, als er Jura studierte und nebenbei bei der Modemarke Acne arbeitete. Er mochte die Marke, weil sie damals die erste Brand war, die konse­quent ihren eigenen Weg ging. Von ihr angezündet, schaute er sich im Modebe­reich um und entschloss sich, seinen Online-Store zu starten.  Dabei wird das Angebot immer wieder neu gemixt. Die Marken kommen aus der ganzen Welt: etwa aus New York, Seoul, Berlin und Stockholm. Der Online-Shop gewann schnell Fans aus aller Welt, die The Wasted Hour dauerhaft die Treue halten.

Bevor er den großen Schritt mit seinem Laden am Neuen Wall machte, experi­men­tierte Hufnagel mit Pop-up-Flächen. So bespielte er zunächst auf gerade mal 30 Quadrat­meter eine Eisdiele in Eppendorf, später hatte er zusammen mit dem Vintage-Möbel-Anbieter „Aint No Trash“ einen Pop-up-Shop in den ehema­ligen Räumen von „Die Ewige Lampe“ am Neuen Wall. So konnte er sich schon mit der Straße vertraut machen. „Der Neue Wall hat viele Facetten, das finde ich toll,“ erzählt Hufnagel.

Ein Ort für Austausch und Erfahrung

Für sein Sortiment beschäf­tigen er und sein Team sich intensiv mit poten­ti­ellen Marken. Für sie spielt Qualität eine genauso wichtige Rolle wie zum Beispiel die Art, wie die Marken produ­zieren, ob sie nachhal­tiges Material nutzen und die Menschen hinter der Marke sympa­thisch sind.

Zu unserem Erstaunen findet man auch eine Auswahl an Puma Turnschuhen im Shop. Sneaker-Fan Martin Hufnagel beobachtet die Marke schon lange, die sich nun mit Designs aus dem Archiv neues Leben einhaucht und auch für exklu­sives Publikum inter­essant wird. Wieder eine Entde­ckung. Inter­essant ist auch, dass die Mode jedes Labels bei The Wasted Hour zusam­men­hängt und nicht getrennt nach Frauen- und Männer­kleidung. Ohnehin funktio­nieren viele Stücke im Shop als Unisex-Kleidung. „Austausch und Erfahrung“ möchte Martin Hufnagel Besucher und Besuche­rinnen seines Ladens vermitteln, so dass sie dann auch ihren Freunden davon erzählen. Dazu tragen auch besondere Veran­stal­tungen bei wie etwa  vor einiger Zeit „Baby Blue“, wo man bei Drinks und Musik das Sortiment durch­stöbern konnte und unkom­pli­ziert mitein­ander ins Gespräch kam.

Er ist mehr als zufrieden, wie der Laden läuft. Keine Selbst­ver­ständ­lichkeit in Zeiten, wo viele Modelabels in die Insolvenz schlittern und auch der Handel eine harte Zeit durch­macht. „Ich habe die Hoffnung, das indivi­duelle und quali­tative Mode bleibt. Beides geht Hand in Hand.“  Das setze aller­dings voraus, dass Labels nah am Puls der Zeit seien. „Es ist wichtig zu wissen, was die Leute wollen. Denn von brauchen reden wir gar nicht“, so Hufnagel.

Auch wenn die Zentrale immer in Hamburg bleiben soll, vorstellbar ist durchaus, dass The Wasted Hour in tempo­rären Shops im Ausland auftaucht - etwa zur jewei­ligen Fashionweek. Das wäre tatsächlich ein Ding, wenn ein Unter­nehmen aus dem eher als konser­vativ geltenden Hamburg die inter­na­tionale Modeszene aufmi­schen würde. Zuzutrauen wäre es Martin Hufnagel mit seinem uniquen Angebot. Wir freuen uns jeden­falls auf weitere Entde­ckungen in den nächsten Monaten bei The Wasted Hour und herrlich verbum­melten Stunden.

Tipps für Hamburg:

Ein Lieblingsort: Das Dach vom Saturn-Markt in der City wegen der wunder­baren Aussicht

Kraftort: Der Jenischpark https://www.jenischparkverein.de/

Shop-Empfehlung: Aint No Trash in Niendorf, Samstags offen¸ https://aintnotrash.de/en

Zum Lunch oder Dinner: Gerne ins Wallter‘s, auch wegen „der netten Jungs, die das Restaurant machen“ https://www.wallters.de/

Inspi­rierend: die Wexstraße in der Altstadt mit vielen indivi­du­ellen Läden

Weitere Infos zu The Wasted Hour:

https://www.thewastedhour.com/

https://www.instagram.com/thewastedhour