Juni 2025: Die Konzert-Tipps des Monats für den Nica Jazz Club
Seit November letzten Jahres hat der neue Jazz Club am Alten Wall seine Türen geöffnet und war seitdem regelmäßig ausverkauft. Auch für den Juni 2025 kommen drei Konzert-Tipps vom Nica-Team. Ab sofort kann man Tickets und Gutscheine im Nica Jazz Club zu den regulären Öffnungszeiten erwerben. Diese sind auf der Website für jeden Konzerttag einsehbar.
2. Juni: Jazzband mit Legendenstatus: The Bad Plus
Ob Eigenkompositionen oder Cover aus Radio- oder eigener Bandgeschichte, hier wird mit den Erwartungen und Hörgewohnheiten der Zuhörerinnen und Zuhörer Pingpong gespielt. Spannungen zwischen komplexer Jazz-Avantgarde und Vorhersehbarkeiten der Pop- und Rockmusik auslotend, hat die Band einen unverkennbaren eigenen Sound entwickelt, der besetzungsübergreifend bestens funktioniert. Im Originaltrio bis 2017 noch mit Ethan Iverson am Piano spielend, sind sie nun in spektakulärer Neubesetzung auf Tournee: Im 25. Jahr ihres Bestehens gehen die Gründungsmitglieder Reid Anderson (Bass) und Dave King (Schlagzeug) mit Ben Monder (Gitarre) und Chris Speed (Tenorsaxophon) an eine neue, klavierlose Inkarnation der Band heran - und lösen damit eine neue Welle der Begeisterung und Vorfreude aus, die ihrem Sound und ihrer Inspiration neuen Schwung verleihen. The Bad Plus sind stets damit beschäftigt, Brücken zwischen Genres und Techniken zu schlagen, während sie die unendlichen Möglichkeiten außergewöhnlicher, perfekter Synchronisation erforschen. Was für eine großartige Band, und was für Glück, dass sie im Nica Jazz Club gastieren!
Hörprobe:

The Bad Plus © Evelyn Freja
7. Juni 2025: Begnadeter Gitarrist: Eivind Aarset
Angefangen hat Eivind Aarset als Heavy Metal Gitarrist. Doch das Klischee des Rockers bedient er längst nicht mehr, seit er die vielfältigen Möglichkeiten des Jazz entdeckte. Der 1961 geborene Norweger mit dem unverwechselbaren Sound sammelte zunächst Erfahrungen als Sideman von Ray Charles, Dee Dee Bridgewater, Cher und Jan Garbarek und verstärkte unteranderem die Bands von Nils Petter Molvaer, Ketil Björnstad und Bugge Wesseltoft. Man kann deutlich hören, dass sein Vorbild Jimi Hendrix war und seine Laufbahn mit Heavy Metal begann. Der Name seiner langjährigen Band Électronique Noire verrät, dass da Momente von Soundtrack und elektronischer Musik hinzukommen. Darüber hinaus kennt Aarset keine Berührungsängste mit Ambient, Postrock, Drum’n’Bass, Noise Music und anderen Idiomen. Atmosphärische, leicht neblige Soundscapes aus Gitarren und elektronischen Flächen verdichten sich immer wieder zu rhythmisch vorwärts-drängenden Passagen, aus denen sich bisweilen Melodien herauskristallisieren, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.
Hörprobe:
https://www.youtube.com/watch?v=g1WuoKuAU5M&feature=youtu.be

Eivind Aarset © Stephane-Ait-Ouarab
12. Juni: Singer-Songwriter San Glaser mit All Time Favorites aus Jazz, Soul und Americana-Genre
Die gebürtige Holländerin, die seit über 20 Jahren in Hamburg lebt, gilt als Meisterin der Vielseitigkeit. Wir fragten bei der Sängerin nach, was uns am 12. Juni im Nica Jazz Club erwartet.
Deine neue Veranstaltungsreihe heißt San´s Mixtape: Was dürfen Besuchende beim Konzert im Nica Jazz Club erwarten?
San Glaser: In dieser Reihe lade ich musikalische Gäste und Wegbegleiter*Innen ein, um gemeinsam einen spannenden, interessanten Abend auf der Bühne zu gestalten mit Lieblings Songs der jeweiligen Gäste aus dem Jazz, Soul & Americana Bereich sowie Eigenkompositionen. Und auch ich bringe meine All Time Favorites mit sowie ein paar meiner eigenen Stücke. Ein bisschen so wie früher, als ich mit meinen Freundinnen nach der Schule zusammengesessen habe und wir uns gegenseitig Musik vorgespielt haben und auch auf Kassette aus dem Radio aufgenommen haben und die „Mixtapes“ entstanden sind. Ich erinnere mich so gerne an diese Zeiten, man konnte regelrecht ein- und abtauchen in die Musik und auch immer wieder was Neues darin entdecken. Dieses Gefühl hoffe ich an diesem Abend wieder hervorzurufen und auch den Besuchern hoffentlich nahe zu bringen.
Du singst Jazz, Pop und Soul: Kannst Du Dich einfach nicht für ein Genre entscheiden?
SG: Ich finde, es gibt keinen Grund sich für ein Genre entscheiden zu müssen, weder als ausführende Musiker*in, noch beim Zuhören. Ich habe immer schon verschiedenste Genres gehört und auch früh angefangen, diverse Richtungen zu singen, später zu schreiben. Es gibt manchmal Phasen, in denen ich sehr viel Jazz höre, manchmal auch nur instrumental. Oder z.B. Motown-Soul, Klassik, Musik aus den 70ern, 80ern etc etc. So viele unterschiedliche Einflüsse, die mich geprägt und beeinflusst haben, das kommt beim Singen und auch beim Schreiben natürlich irgendwann irgendwie wieder zum Vorschein. Und gerade, die Mischung finde ich immer wieder interessant, sowieso in jeder Lebenslage 😉 „Die Mischung macht’s“, wie man so schön sagt. Wenn Musik mit Herz gemacht wird, kann es auch andere Herzen, bzw. mein Herz berühren.
Was ist das schönste Kompliment, das man Dir als Singer Songwriter machen kann?
SG: Wenn Menschen mir sagen, sie finden sich wieder in meinen Songs, sie fühlen sich verstanden, gesehen, abgeholt durch meine Lyrics und wenn ich ihnen Mut machen kann. Und natürlich, wenn sie während eines Konzerts einfach loslassen und feiern können! All das kann gleichzeitig stattfinden und das ist das größte Kompliment für mich!
Du schreibst auch selbst: Woher nimmst Du Deine Inspiration?
SG: Aus der Melancholie, der Sehnsucht und der Liebe. Ich versuche durchs Schreiben das Schwere im Leben etwas leichter zu machen oder zumindest leichter zu verstehen. Und zu guter Letzt: Was ist Dein Lieblingsort in Hamburg? SG: Uhlenhorst ist einer meiner Lieblingsorte, denn hier lebe ich schon seit Jahren und fühle mich wohl. Es ist relativ ruhig hier, sehr grün, direkt an der Außenalster und dennoch super zentral, mitten in der Stadt.
Hörprobe:

San Glaser
21. Juni 2025: Magnetische Interpretin des Classical Songbook: Emma Smith
Nach einer triumphalen Welttournee mit der amerikanischen Supergroup „Postmodern Jukebox“ im Jahr 2024 hat Emma Smiths Karriere Fahrt aufgenommen. Durch ihre magnetische Bühnenpräsenz bezeichnen sie viele als eine der aufregendsten Stimmen des heutigen Jazz, die sich über viele Genres, Szenen und Bühnen erstreckt. Sie hat mit einigen der größten Künstler wie Michael Bublé, Gregory Porter oder Robbie Williams gespielt und bildet ein Drittel der Chartstürmergruppe „The Puppini Sisters“. Mit ihren von der Kritik gefeierten Alben, Millionen von Streams und einer wachsenden globalen Fangemeinde wird Emma einen Abend mit atemberaubendem Gesang, unvergesslichen Arrangements und einer musikalischen Reise liefern, die jeden von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht.
Hörprobe:
One Week - Barenaked Ladies (Vintage ‘40s Jazz Cover) feat. Emma Smith
Weitere Infos, Tickets und Gutscheine:

Emma Smith